50 + 1 Umsetzen – Demo in Leipzig

Anlässlich unseres Auswärtsspiels bei Red Bull werden wir eine Demonstration in Leipzig durchführen, um ein deutliches Zeichen für die Umsetzung von 50+1 und einen Fußball ohne Konstrukte wie Red Bull zu setzen.
Der Treffpunkt für die Demo ist ab 11:45 Uhr am Leipziger Hauptbahnhof. Vom dortigen Sammelpunkt ziehen wir geschlossen zum Stadion. Bitte beachtet, dass es sich um eine angemeldete Versammlung handelt, bei der Auflagen gelten. Verzichtet daher auf das Mitführen von Vermummungsmaterial und Glasflaschen sowie auf das Zünden von Pyrotechnik. Leistet den Anweisungen der Ordner Folge.
50+1 umsetzen – Red Bull abschaffen!
Der Kampf um 50+1 ist vermutlich der langwierigste und zäheste im Deutschen Fußball. Es geht um nicht weniger als um den Kampf für einen mitgliederbasierten Fußball und die Einschränkung von kapitalistischen Interessen. Bereits im Jahr 2018 sendeten insgesamt 216 Fangruppierungen und Fanclubs aus der VfB-Fanszene mit der Unterzeichnung einer im bundesweiten Rahmen erstellte Petition „50+1 bleibt“, die den Vereinsvertretern vor einer DFL-Mitgliederversammlung übergeben wurde, ein beachtliches Signal. Auch vielfach in unterschiedlichsten optischen Aktionen im Stadion und auf den Straßen unseres Viertels bei der Karawane Cannstatt 2018 trug unsere Fanszene ihre klare Haltung in die Öffentlichkeit.
Die 50+1 Regel ist für uns keine Diskussionsgrundlage, sondern eines der schützenswertesten Güter des deutschen Fußballs. Es gilt, diese letzte Bastion in einem kranken System zu schützen und zu verteidigen.
In den vergangenen Jahren haben die Streitigkeiten um die 50+1 Regel zahlreiche Gerichte beschäftigt, der Fall Hannover 96 gegen Martin Kind ging bis vor den Bundesgerichtshof. Eine Mühe und ein zweijähriger Gerichtsmarathon, der lohnenswert war, endete er doch im Beweis, dass mit der 50+1 Regel ein wirksames Mittel geschaffen wurde, um die Hoheit der Muttervereine gegenüber möglichen anderen Anteilseignern sicherzustellen. Die direkte Einflussmöglichkeit der Muttervereine und ihrer Mitglieder erzeugt in den deutschen Fanszenen eine einzigartige Bindung, die sich ihrer Kreativität und Stimmung Woche für Woche in vollen Stadien beobachten lässt. Dieses Kulturgut gilt es zu erhalten und weiter zu festigen. Die englische Premier League liefert einen Ausblick darauf, welche Konsequenzen eintreten können, wenn diese Bindung verloren geht. Hier hat ein entfesselter kapitalistischer Feuersturm in den meisten Stadien die einst großartige Stimmung auf der Insel vollständig ausgelöscht. Auch der deutsche Fußball entwickelt sich in eine besorgniserregende Richtung. Doch der Bundesgerichtshof hat verdeutlicht, dass 50+1 nicht nur lebt, sondern bei konsequenter Um- und Durchsetzung auch auf gesellschaftsrechtlicher Ebene standhält. Wir fordern DFB und DFL spätestens seit dem Urteil des Bundesgerichtshofs im Juli 2024 konsequent dazu auf, die systematische und konsistente Anwendung der 50+1-Regel jederzeit zu gewährleisten. Die Umsetzung der 50+1-Regel muss zudem lückenlos nach außen hin deutlich erkennbar sein.
Damit geht in unseren Forderungen einher, dass es Gegner wie den unseren an diesem Spieltag in Leipzig nicht geben dürfte. Eine Einschätzung, die selbst das Bundeskartellamt in Teilen bestätigt. Dieses sieht keinen „Verstoß“, sondern einen „Umgehungstatbestand“. Der „Verstoß“ wird bei RB Leipzig auf ebenso clevere wie infantile Weise umgangen. Anteilseigner an der RasenBallsport Leipzig GmbH sind zwar zu 99% die Red Bull GmbH und nur zu 1% der RB Leipzig e.V., jedoch liegt das offizielle Stimmrecht mehrheitlich beim e.V..
Diese Perversion wird in ihrem Ausmaß wohl nur von den gigantischen Hürden überboten, die erforderlich sind, um den Status einer vollberechtigten Mitgliedschaft bei Red Bull Leipzig zu erlangen. Aktuell zählt das Konstrukt lächerliche 23 stimmberechtigte Mitglieder. Dass die allesamt der Red Bull GmbH nahestehen, vervollständigt das Bild.
Hier wurde mit simplen Taschenspielertricks gearbeitet, um ein Marketingprodukt für einen Energydrink möglichst rentabel bewerben zu können, DFB und DFL fungierten hier über Jahre als willige Steigbügelhalter. Das inzwischen multinational im Rahmen eines verabscheuenswerten Multiclub-Ownerships agierende Konstrukt RB Leipzig widerspricht allem, wofür die Basis des Deutschen Fußballs stehen sollte.
Wir fordern von den Verbänden endlich eine konsequente Umsetzung der 50+1 Regel und damit einhergehend eine Verbannung des Konstruktes Red Bull Leipzig aus dem Deutschen Fußball!
50+1 ausnahmslos umsetzen – Red Bull Leipzig abschaffen
