Gaiser raus – Mutschler raus. Keine MV am 28. März!
Mit der Entscheidung der beiden Präsidiumsmitglieder Bernd Gaiser und Rainer Mutschler, für eine Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart 1893 e.V. Ende März zu votieren, ist der letzte Funken des Vertrauens in die beiden handelnden Personen verloren gegangen. Der in der Verlautbarung genannte Termin der Einladung lässt vermuten, dass es sich hierbei um eine außerordentliche MV handeln soll.
Uns fehlt inzwischen jeder Glaube, dass innerhalb des Präsidiums durch B. Gaiser und R. Mutschler im Sinne der Mitglieder entschieden wird. Den seit Wochen öffentlich vorgetragenen und stets lauter werdenden Forderungen nach einem Aufschub der anstehenden Mitgliederversammlung und gegen eine mögliche virtuelle Durchführung wurde damit kein Gehör geschenkt. Entgegen der Haltung vieler Anhänger, Fanclubs und Gruppen, der Meinung des amtierenden Präsidenten und Mitgliedern des Vereinsbeirats sowie entgegen der Entscheidungen verschiedener anderer Fußball-Bundesligisten und dem Rat diverser Experten soll am 28. März online über die Zukunft des Vereins abgestimmt werden.
In einer Phase, in der ausgehend von den Untersuchungen zur Datenaffäre andauernd neue Berichte und Vorwürfe auftauchen, scheinen die beiden Entscheidungsträger gegen jeden Zweifel erhaben und halten an einer zeitnahen Terminierung fest. Dabei ist weiterhin völlig unklar, welche Auswirkungen die Ergebnisse der Untersuchungen für den VfB als Ganzes oder für die Beteiligten aus dem Führungszirkel von e.V. und AG haben werden. Aktuelle Berichterstattungen lassen zumindest erahnen, welches Ausmaß die Affäre inzwischen angenommen hat.
Losgelöst davon wird schon jetzt deutlich, dass zumindest R. Mutschler tief in die Machenschaften verstrickt ist. Unbegreiflich und für uns unerklärlich, dass R. Mutschler noch die Möglichkeit und das eigene Selbstverständnis hat, über solch wegweisenden Dinge wie die kommende MV zu entscheiden. Dass er dabei durch B. Gaiser Rückendeckung erfährt und dieser den Plänen nicht entgegentritt, ist nicht zu entschuldigen. Umso greifbarer wird dadurch allerdings die inhaltliche Position, welche dieser in der Situation eingenommen hat und wessen Seite er sich verpflichtet fühlt. Dem nicht genug wurde durch das Veto der Beiden, den Abschlussbericht der Untersuchungen durch Esecon zu veröffentlichen erneut ein gegebenes Versprechen an die Mitglieder gebrochen. Unerträglich, dass diese Personen in einer so entscheidenden Form über das Für und Wider des VfB Stuttgart 1893 e.V. entscheiden können.
In diesem sicherlich nicht nur für uns kaum zu durchschauenden Dickicht aus Halbwahrheiten, Lügen und zerstörtem Vertrauen will man uns mit der Entscheidung von Freitag weismachen, dass eine zeitnahe Terminierung der MV die bestmögliche Lösung sein soll. Wir sollen also glauben, dass in sechs Wochen alle relevanten Punkte bekannt gemacht, aufgearbeitet und vor allem richtig eingeordnet wurden? Dass alle eventuell notwendige personelle Konsequenzen gezogen wurden und juristische Einordnungen durch Dritte vorliegen? Wollt ihr uns erzählen, das Ende der Fahnenstange sei erreicht? Dass keine neuen Erkenntnisse und Vorwürfe ans Tageslicht kommen? Dass ihr nichts mehr unter den Teppich kehrt und eine Aufklärung nun unterstützt und mit allen Konsequenzen zu Ende bringt? Ernsthaft?
Dazu werfen wir Folgendes in den Raum: Auf welcher verdammten Grundlage sollte nach den letzten Wochen und Monaten das hierfür notwendige Vertrauen plötzlich herkommen? Könnt oder wollt ihr nicht verstehen, dass man euch nichts, aber auch gar nichts mehr glauben kann und will? Ihr habt den Bogen überspannt!
In der Summe aus dem seit Ende Dezember bekannt gewordenen ist das Maß für uns voll. Ihr und alle aus Verein und AG, die mit euch im Boot sitzen und weder Willens waren noch sind, gegen diese Machenschaften aufzubegehren, machen sich schuldig. Schuldig daran, dass ihr das zwingend nötige Vertrauen zerstört und unerklärt immer wieder gegen den Willen und die Ratschläge aus der Mitgliedschaft gehandelt habt. Wie bereits geschrieben, befindet sich der Verein in der größten Zerreißprobe seiner Geschichte. Eine gemeinsame, transparente Linie hätte es gebraucht. Ein offener und ehrlicher Umgang mit der Thematik von Tag eins des Geschehens an wäre notwendig gewesen. Ihr alle habt euch anders, aus unserer Sicht gegen eure Mitglieder entschieden. Unentwegt wurde der Eindruck vermittelt, dass ihr euch und/oder Dritte dabei schamlos über das Wohl des Ganzen stellt. Der Verdacht liegt nahe, dass es auch hierbei keinesfalls um die Rechte der Mitglieder oder um das Wohl des Vereins ging, sondern allein um Macht, Deutungshoheiten und die Möglichkeit, nicht reinen Tisch machen zu müssen.
Dieses Vorgehen, das ganze Spiel der letzten Wochen, kann und wird nicht unbeantwortet bleiben. Wer keinen Rückhalt mehr hat, darf nicht die Möglichkeit haben, richtungsweisende Dinge zu entscheiden. Für uns steht fest, die beiden Präsidiumsmitglieder Gaiser und Mutschler haben ihre Chance endgültig verwirkt, dem e.V. vorzustehen. Macht den Weg frei für eine lückenlose Aufklärung, tretet sofort von allen Ämtern zurück und nehmt dabei alle mit, die Teil dieser skandalösen Seilschaften sind. Es ist genug Schaden angerichtet. Geschieht dies nicht, sind die weiteren Verantwortlichen innerhalb des Vereines und der AG gefragt, die notwendigen Schritte umgehend einzuleiten!
Das vielzitierte „Haus VfB“ hat gewaltige Schieflage. Viele seiner seit langem maroden Säulen müssen dringend ausgetauscht werden. Der Rest ist aufgefordert, umgehend Position zu beziehen und klar zu stellen, auf welcher Seite sie oder er die weiteren Schritte des VfB begleiten möchte.
Hierzu gehört auch der Aspekt, dass bis heute keine Klarheit darüber geschaffen wurde, welche Kandidaten zur anstehenden Wahl des Präsidenten aufgestellt werden. Eine klare Positionierung des Vereinsbeirates dazu fehlt.
Bereits in der vergangenen Woche haben wir unsere Sichtweise und Haltung in dieser Frage kommuniziert. Der amtierende Präsident muss aufgestellt werden, die Entscheidung über eine weitere Amtszeit darf einzig und allein bei den Mitgliedern liegen. Punkt. Jedes andere Ergebnis würde den Vereinsbeirat mit den Machenschaften von Gaiser und Mutschler und dem Versuch der Vertuschung untrennbar verknüpfen. Explizit appellieren wir hier noch einmal eindrücklich an die gewählten Angehörigen dieses Gremiums und vor allem an die drei Vertreter der Sparte „Mitglieder und Fans“: Werdet eurer Verantwortung gerecht und kommt der klaren Forderung einer Nominierung von Claus Vogt nach. Macht euch nicht größer als die durch euch vertretenen Mitglieder. Alles andere wäre aus unserer Sicht ein weiterer schwerer Verrat an diesen.
Schlussendlich bleiben aber auch wir Mitglieder selbst gefordert, notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Es gilt kritisch zu bleiben. Legen wir den Finger in die Wunde. Lassen wir es nicht zu, dass sich diejenigen durchsetzen, die uns belogen und hintergangen haben. Nur eine lückenlose, öffentliche Aufklärung ist zu akzeptieren und bietet die Chance, die Thematik auf lange Sicht zu befrieden.
Eine kurzfristige Mitgliederversammlung und die dort möglicherweise angedachten Veränderungen, die einer vollumfänglichen Klärung und Bewertung des Sachverhalts entgegenstehen, sind wie eine Nichtnominierung des amtierenden Präsidenten nicht zu akzeptieren und müssen verhindert werden. Mit aller Deutlichkeit sprechen wir uns daher gegen diesen neuen Versuch aus, Eigeninteressen gegen den Willen der Mitgliedschaft durchzusetzen.
Nein zur Mitgliederversammlung am 28. März!
MV verschieben – Vogt aufstellen – Mitglieder entscheiden lassen!
Ultras Schwabensturm Stuttgart 2002