Aktion: Presse hinterfragen! Medienhetze stoppen!
Beim letzten Auswärtsspiel in Mainz zeigten wir eine kleinere Aktion, um der aus unserer Sicht unsäglichen Medienberichterstattung entgegenzutreten. Wenn man die Zeitungen, das Fernsehen (und bei Weitem nicht nur die Privaten, nein vor allem der SWR tat sich ganz groß hervor!) und allen anderen Medien verfolgt hat, muss man davon ausgehen, dass vor und nach dem Spiel gegen Bochum eine Art Bürgerkrieg losgetreten wurde. Liest man oder hört man sich aber Berichte von Augenzeugen an, merkt man schnell, dass eine große Diskrepanz zwischen der Berichterstattung der Medien und der der Menschen, die vor Ort waren, gibt.
Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso die Medien dies so ausschlachten und ein riesen Spektakel daraus machen, dass die Fans friedlich protestiert haben. Wir haben es an dieser Stelle schon vor zwei Ausgaben beim Thema Robert Enke angesprochen: Scheinbar haben die Medien nur noch das Ziel Quote und Auflage zu machen und beim typischen Deutschen geht das nur mit Schreckensnachrichten, Übertreibungen und Skandalen. Es findet kein Hinterfragen der Medien statt und alles wird kommentarlos geschluckt. Andererseits muss man diese Hetze der letzten Tage ganz klar an den Pranger stellen. Das hat mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun. Da wurde pauschalisiert und dramatisiert. Den Vogel schoss aber dann die Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“ im SWR Fernsehen ab. Hierbei wurde das Thema „Die Macht der Fußballfans“ aufgegriffen. Dabei ging es nicht nur um die Ereignisse des Spiels gegen Bochum, sondern es wurde die komplette Fankultur angeprangert und in den Dreck gezogen. Frau Feltes (die Redakteurin, die sich für diesen Beitrag verantwortlich zeichnet) schien aber nicht genügend Bilder aus dem Fußballbereich zur Hand zu haben. Deshalb wurde der Bericht von Demonstrationen beim G8-Gipfel in Heiligendamm unterlegt, die mit dem Fußball absolut nichts am Hut haben. Das ist für einen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender schlicht unwürdig und hat Boulevardjournalismus-Niveau.
Aus diesen genannten Gründen war für uns das Fass schlichtweg voll. Da in Mainz aber sämtliche Spruchbänder verboten waren, entschlossen wir uns unsere Aussagen auf T-Shirts zu bannen. Auf der Vorderseite der 20 Shirts stand dann kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit zu lesen: „Presse hinterfragen“ und auf der Rückseite wurde kurz darauf „Medienhetze stoppen“ sichtbar. Die Aktion klappte reibungslos, danke auch nochmal an alle Unterstützer und für die Gesänge gegen die Presse, die die Aktion passend untermalt haben!
Interessante Anekdote am Rande: Wenn man sich die Aufzeichnung des Mitschnitts des Spiels anschaut, ist die Aktion kurzzeitig im Bild. So werden die ersten T-Shirts, die das Wort „Presse“ ergeben noch gezeigt. Doch dann haben der Kameramann und der Redakteur wohl gemerkt, was dort zu lesen ist und prompt wurde weggeschwenkt und die Aktion ignoriert. Das nennt man dann wohl ausgewogene Berichterstattung!
Deshalb können wir jedem Leser dieser Zeilen nur eines mit auf den Weg geben: Glaubt nicht kritiklos alles, was in den Medien steht, lernt, das Ganze zu hinterfragen und auch mal die andere Seite anzuhören, bevor ihr euch eine Meinung bildet!
Presse hinterfragen! Medienhetze stoppen!